Willkommen im Kressepark Erfurt

Tradition seit 1769
Entdecken Sie die besonderen Facetten des Natur- und Erlebnisparks im Erfurter Süden und erfahren Sie mehr über den Anbau der berühmten Erfurter Brunnenkresse.

Historie des Kressepark-Geländes

Wegbereiter für den kultivierten Anbau der Kresse in sogenannten Kresseklingen war der renommierte Erfurter Gartenbauspezialist Christian Reichart. Um den landwirtschaftlichen Anbau des vitaminreichen Gemüses im heutigen Kressepark kümmerten sich seit 1769 Heinrich Haage und dessen Nachfahren.

Im Jahre 1808 wurde auch Kaiser Napoleon bei seinem Besuch in Erfurt auf das wohlschmeckende Kraut aufmerksam, woraufhin er zwei Erfurter Gärtner nach Versailles beorderte, um dort Kresseklingen nach Erfurter Vorbild anzulegen. Die Fortführung der Brunnenkresse-Tradition unter Leitung der Familie Haage bestand bis in die 1950er Jahre, ehe eine Gärtnerische Produktionsgenossenschaft das Gelände und das Haagesche Anwesen vereinnahmte, um die Produktion bis ins Jahr 1976 aufrechtzuerhalten.

Die Brunnenkresseernte, ein Knochenjob
Bis in die 90er Jahre verwilderte das Gebiet zusehends, ehe man Mitte der 90er Jahre damit begann die Kressetradition wieder aufleben zu lassen und das Gelände für Besucher und Interessierte komplett umgestaltete. Die landwirtschaftliche Nutzung des Gebiets dient heute vor allem der Veranschaulichung des Kresseanbaus, wofür eigens eine historische Kresseklinge nach alten Vorlagen rekonstruiert wurde. Zudem beherbergt der Kressepark eine immense Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen. Sogar der seltene Eisvogel kann hier in freier Wildbahn bestaunt werden.

Der Brunnenkresseanbau

Die Ernte der Brunnenkresse findet vorwiegend von Mitte September bis Ende Mai statt, aber auch in den übrigen Monaten ist Brunnenkresse stets erhältlich. Wilde Brunnenkresse wächst in Deutschland überall, wo sie gesundes, auf schwach geneigter Fläche langsam fließendes Wasser mit Schlammgrund findet.

Die echte, edle, wie sie in den Haage‘schen Anlagen bereits durch sechs Generationen derselben Familie, seit 1769, angebaut wurde, gedeiht dank der vorzüglichen Eigenschaften des Dreibrunnenwassers nur hier und ist fleischiger, saftiger und milder als die wildwachsende. In fast alle deutsche Großstädte wurde die Erfurter Brunnenkresse verschickt, überall war sie geschätzt, beliebt und begehrt. Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Haage‘sche Brunnenkresse durch zahlreiche Auszeichnungen gewürdigt, u.a. erhielt sie in einer Berliner Ausstellung für Kochkunst und Volksernährung, ebenso auch in einer Gartenbauausstellung in Dresden die höchste Anerkennung, die goldene Medaille. Es dürfte interessieren, dass schon oft versucht wurde den Erfurter Brunnenkresseanbau nachzuahmen, aber stets ohne Erfolg.

Altes Foto einer Brunnenkressepflanze
Die für das Wachstum der Brunnenkresse erforderlichen guten Eigenschaften, wie sie das Erfurter Dreienbrunnen-Quellwasser aufweist, fehlt meist anderorts, oder die Art des Geländes ermöglicht eine derartige Kulturanlage nicht.

Nur einmal ist die Nachahmung gelungen, und zwar durch Napoleon I. Dieser interessierte sich während seiner damaligen Anwesenheit in Erfurt für die hierbefindlichen Brunnenkresseanlagen ungemein und ließ solche im Jahre 1809 genau nach Erfurter Muster, nahe Paris, in St. Léonard und in St. Gratien, durch zwei Erfurter Gärtner, mit Erfolg anlegen, wo sie heute noch bestehen.

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